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08.11.2007 – 27.01.2008 – Ost-West-Begegnungen in Krieg und Frieden

Eine Ausstellung des Westpreußischen Landesmuseums, Münster

Hochzeitsfoto.

Die zweisprachig konzipierte Wanderausstellung präsentiert eine Fotodokumentation mit Stationen einer Familiengeschichte, die – von den Wechselfällen der „großen” Geschichte geprägt – ihren ganz besonderen Weg nahm. Diese Dokumentation basiert auf dem 2003 erschienenen Buch „Masurische Gnadenhochzeit” von Herbert Somplatzki, der damit seinen Eltern zum 70. Hochzeitstag eine Freude bereiten wollte.

Verschiedene Familienfotos.

Der Schriftsteller Herbert Somplatzki verbindet den Werdegang seiner Familie mit dem bewegenden Schicksal der Volksgruppe der Masuren. Angefangen bei seinen Großvätern, die Mitte des 19. Jahrhunderts dem Ruf des „Schwarzen Goldes” ins Ruhrgebiet folgten, bis hin zur Gnadenhochzeit seiner Eltern im Jahr 2003 dokumentiert die Ausstellung das Schicksal einer Familie aus dem ehemaligen südlichen Ostpreußen. Somplatzki kam selbst 1946 als Flüchtling nach Marl und arbeitete dort zunächst wie sein Vater unter Tage auf der Zeche Auguste-Victoria. Die Offenheit der Menschen im Ruhrgebiet – so erinnert er sich – trug wesentlich zur raschen Eingliederung der Flüchtlinge nach dem Zweiten Weltkrieg bei. Die Familie integrierte sich problemlos. Das zeigt auch ein Foto der Ausstellung, auf der das selbst erbaute Haus in Westerhold zu sehen ist. Für rund ein Drittel aller Masuren wurde das Ruhrgebiet damals zu einer neuen Heimat.

Zu sehen sind neben den 30 zweisprachigen Infotafeln auch Publikationen des Autors und Exponate aus dem Familienbesitz: ein polnisches Predigtbuch, Briefe, Fotos, Dokumente aus dem Bergbau (Hauerbrief, Knappenbrief, ärztliche Bescheinigung, Lohnzettel, Zeugnisse, Fotos), ein Flüchtlingsausweis, ein Sparbuch der Kreissparkasse Ortelsburg in Ostpreußen…

Herbert Somplatzki, geboren in Masuren, schreibt Bücher, Hörspiele, Theaterstücke, arbeitet als Schauspieler, Rezitator, Regisseur und Literaturpädagoge. Er ist Initiator des „Literaturpreises Ruhrgebiet” und deutsch-polnischer Schriftstellerbegegnungen, z.B. „Poetischer Frühling 2000”, „Poetischer Herbst 2005” im Sauerland, veröffentlichte zweisprachige Bücher zu diesem Thema (z.B. „Die Frau mit dem Bernsteinhaar” und „Morgenlicht und wilde Schwäne”). Aus seinem Buch „Masurische Gnadenhochzeit” entwickelte er gemeinsam mit dem Westpreußischen Landesmuseum in Münster die Ausstellung „Ost-West-Begegnungen in Krieg und Frieden”, die seit 2005 an verschiedenen Orten Polens und Deutschlands präsentiert wird.