Zur Erfüllung seines Auftrags, das kulturelle Erbe Oberschlesiens zu bewahren, hat das OSLM in fast 40 Jahren eine umfangreiche Museumssammlung zusammengetragen. Sie enthält Kunst- und Alltagsgegenstände, Technikdenkmäler, historisches Bild- und Schriftgut sowie persönliche Dokumente. Mit diesen Zeugnissen der Vergangenheit erzählen wir in unseren Ausstellungen lebendige Geschichten über Oberschlesien, seine Geschichte und seine Menschen.
Mehr als 10.000 Objekte beherbergt das OSLM in seinen Ausstellungen und Magazinen. Darunter sind größere und kleinere, kostbare und einfache, typische und außergewöhnliche. Neben klassischen Sammlungsgruppen wie Malerei wurden besondere Sammlungsschwerpunkte aufgebaut, die für die oberschlesische Kulturgeschichte charakteristisch sind.
Oberschlesien wurde im 19. und 20. Jahrhundert tiefgreifend durch den Steinkohlenbergbau geprägt. In unserer Sammlung finden sich daher zahlreiche Objekte zum Arbeitsalltag der Bergleute sowie zur Bergarbeiterkultur in Oberschlesien. Dazu gehören Grubenlampen, Werkzeuge, Bergmannskleidung und -uniformen, Loren, Schienen, historische Fotos, Dokumente und Alltagsgegenstände. Besondere Erwähnung verdienen die für Oberschlesien typischen Kohleschnitzereien, von denen das OSLM mehr als 250 besitzt. Darunter sind Kruzifixe und Heiligenfiguren wie etwa der heiligen Barbara als der Schutzpatronin der Bergleute, Darstellungen von Bergmännern und ihrer Arbeit unter Tage sowie eine Bandbreite von Alltagsgegenständen vom Aschenbecher bis zur Vase.
Noch ein weiterer Sammlungsschwerpunkt erklärt sich aus der industriegeschichtlichen Entwicklung Oberschlesiens: der Eisenkunstguss. 1796 wurde im oberschlesischen Gleiwitz die erste Königlich Preußische Eisengießerei gegründet. Bereits zwei Jahre später begann man hier neben der Produktion von Maschinenteilen und technischen Anlagen auch mit der Herstellung von Kunstgüssen. Ihre hohe Qualität machte die Gleiwitzer Eisengießerei bald international bekannt. 1804 kam eine zweite Betriebsstelle in Berlin hinzu. Die reichhaltige Eisenguss-Sammlung des OSLM umfasst inzwischen über 400 Objekte. Sie vermittelt mit ihren Medaillen, Plaketten und Reliefs, Büsten, Figuren und Kruzifixen, Briefbeschwerern, Uhren- und Spiegelhaltern sowie Halsketten, Ohrringen, Broschen und Armbändern einen Eindruck von der großen Bandbreite dieses für Oberschlesien so typischen Kunsthandwerks.
Unsere Sammlung wächst weiter
Neben dem Erwerb stellen Schenkungen und Nachlässe die wichtigste Zugangsquelle für unsere Sammlung dar. Zahllose Objekte in unseren Magazinen stammen aus dem persönlichen Besitz von Einzelpersonen oder Familien, die uns ihre privaten Erinnerungsstücke an Oberschlesien anvertraut haben. Darunter sind Personaldokumente, Briefe, historische Fotos und Objekte, die verknüpft sind mit ganz konkreten Lebensgeschichten. Sie ermöglichen es uns, in unseren Ausstellungen ein lebendiges Bild von der Vergangenheit zu vermitteln und Geschichten von Menschen aus „Fleisch und Blut“ zu erzählen.
Wenn auch Sie unserer Sammlung Gegenstände, Dokumente oder Fotos überlassen möchten, freuen wir uns über Ihre Kontaktaufnahme. Sie sind sich nicht sicher, ob sich Ihre Materialien für unsere Sammlung eignen? Setzen Sie sich gerne mit unseren wissenschaftlichen Mitarbeitern in Verbindung und kommen Sie mit uns ins Gespräch.
Kontakt: Dr. Frank Mäuer
E-Mail: maeuer@oslm.de
Fon: 02102/965-123
Interviews
Haben Sie selbst Erfahrungen mit dem Thema Flucht, Vertreibung oder Aussiedlung gemacht? Sind Sie oder Familienangehörige aus Oberschlesien oder nach Oberschlesien gekommen? Möchten Sie Ihre persönliche Geschichte erzählen?
Zeitzeuginnen und Zeitzeugen sind eine wertvolle Quelle für die Museumsarbeit. Mit ihrem Wissen und Erfahrungsberichten aus erster Hand verleihen sie der Geschichte ein Gesicht und eine Stimme. Teilen Sie Ihre Geschichte und melden Sie sich bei uns!
Kontakt: Anna Appelhoff
E-Mail: vermittlung@oslm.de
Fon: 02102/965-212