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09.11.2008 – 01.03.2009 – Wir spielen mit!

Die Freude am Spiel verbindet alle Altersgruppen. Dieses Thema greift die Ausstellung „Wir spielen mit! Von Karten-, Würfel- und Brettspielen“ auf. Eisenbahnspiel von 1890, unbekannter Hersteller

Von jeher sind Spiele untrennbar mit der menschlichen Kultur verbunden. Die etwa 5000 Jahre alten ägyptischen spiralförmigen Schlangenspiele gelten beispielsweise als Vorbild für das noch heute gespielte „Gänsespiel“. Spiele sind Ausdruck von Geselligkeit und Gemeinschaft. Menschen spielen aus Zeitvertreib, Lust am Spiel und am Wettbewerb, Tradition und kulturellem Selbstverständnis heraus, aus Erziehungsgründen und aus Gründen der Zerstreuung.

Dem großen Angebot verschiedenartiger Gesellschaftsspiele widmet sich die Ausstellung durch zahlreiche Kartenspiele – hauptsächlich Lehrquartette – sowie viele seltene Würfel-, Brett- und Lottospiele. Kartenspiele thematisieren das große Spektrum deutscher Kulturgeschichte mit schlesischem Schwerpunkt. Sie zeigen bekannte Landschaften, Regionen und deren Trachten, Städte mit ihren Rathäusern sowie Bau- und Naturdenkmäler.Werbespiel Ruhrstickstoff, 1930, F.X. Schmid Puzzles, geografi sche Lottospiele, Eisenbahn- und Omnibusspiele machen spielerisch mit den Landschaften und Städten, wie dem Riesengebirge samt Schneekoppe, Breslau, Neisse und Hindenburg vertraut. Quartettspiele stellen häufig bedeutende Persönlichkeiten wie Literaten, Maler und Komponisten vor. An erster Stelle stehen dabei große Dichter, z.B. Gerhart Hauptmann, Joseph von Eichendorff, Gustav Freytag und Martin Opitz.

Forschungsreisende, Feldherren und historische Ereignisse – wie die Schlesischen Kriege – werden in Geschichtsquartetten behandelt. Vom beliebten „Schwarzer Peter Spiel“, von Spielen mit Kinderliedern und „Lustigen Tieren“ wird der Nachwuchs angesprochen.

Die Geschichte einiger Hersteller von Spielen bietet auch wirtschaftshistorische Einblicke. Zu den wichtigsten Produzenten gehören Otto Maier aus Ravensburg, J. W. Spear & Söhne aus Nürnberg, Abel & Klinger aus Nürnberg, Klee aus Fürth, Sala aus Berlin, G. Weise aus Stuttgart und Josef Scholz aus Mainz. In Schlesien ragen zwei Verlage heraus, die sich besonders dem Druck von Spielkarten widmeten. In Breslau produzierten die Werkstätten der Familie Tiratschek. Der Verlag Flemming & Wiscott in Glogau gab zwischen 1924 und 1945 alleine 156 (!) verschiedene Kartenspiele heraus.

Die präsentierten Spiele hatten vielfach einen erzieherischen Anspruch, sie sind somit ein Spiegel des Kulturverständnisses und Bildungsguts der jeweiligen Zeit. Ermöglicht wird die Ausstellung durch seltene Leihgaben aus dem Kreis der „Freunde und Sammler von Familienkartenspielen“.
Besonderer Dank gilt darum den Spielesammlern Klaus Thiel, Dieter Mensenkamp, Rudolf Rühle, Ernst Krumbein und Gretel Meier.

Im aktuellen Begleitprogramm zur Ausstellung gibt es Spiel- und Aktionstage sowie museumspädagogische Angebote.

Die Fachtagung der „Freunde und Sammler von Familienkartenspielen“ fand am 15. November 2008 von 10-19 Uhr im Haus Oberschlesien statt.