Ein esoterischer Künstlerkreis aus Kattowitz
Oneiron bedeutet in der griechischen Sprache „Traum”. Schon die Surrealisten verarbeiteten in ihren Werken Traumbilder. In dem vielschichtigen Werk des Kattowitzer Künstlerkreises spielen Okkultismus und Magie des Surrealismus eine bedeutende Rolle. Seine Mitglieder suchten in den 60er und 70er Jahren abseits der offiziell geförderten Kunstrichtungen nach Wegen, um ihre esoterisch-philosophischen Konzepte und Experimente umzusetzen. Ihr Widerspruchsgeist äußerte sich nicht zuletzt in dadaistisch anmutenden Happenings und Darbietungen. Ein besonderes Projekt waren die geheimnisvollen „Schwarzen Karten“, das künstlerisch-geistige Manifest des Kreises, das in der Ausstellung vorgestellt wird. Dabei handelt es sich um 30 von den fünf Künstlern gemeinschaftlich gestaltete großformatige schwarze Tafeln, auf denen – basierend unter anderem auf Ideen Carl Gustav Jungs und des hinduistischen Tantra – kryptografische Zeichen, symbolische Figuren, Piktogramme und schriftliche Kommentare in den Farben Gold, Silber und Weiß aufgetragen wurden. Neben diesen Tafeln werden Gemälde, Zeichnungen und Dokumente der Künstler ausgestellt, die den künstlerischen Untergrund der 60er und 70er Jahre in Oberschlesien widerspiegeln und den philosophischen Hintergrund dieses Kreises deutlich werden lassen.
Katalog zur Ausstellung:
Oneiron, Ein esoterische Künstlerkreis aus Kattowitz / Ezoteryczny kr?g artystów z Katowic
Ausstellung und Katalog: Peter Mraß, Albrecht Tyrell, Andrzey Urbanowiecz und Henryk Waniek, Katowice: Bellmer-Gesellschaft / Ratingen: Oberschlesisches Landesmuseum 2006, 183 S., zahlr. Abb., in dt. u. poln. Sprache – ISBN 83-60258-12-8
15,00 €