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18.06. – 30.07.2006 – Begegnungen im Oberschlesischen Industriegebiet

Ein Projekt von europareportage, Berlin, in Kooperation mit dem Haus der Deutsch-Polnischen Zusammenarbeit Gleiwitz/Gliwice und dem Oberschlesischen Landesmuseum in Ratingen-Hösel im Rahmen des Deutsch-Polnischen Jahres 2005/2006.

Industrie-, Wohn- und Landschaftsarchitektur des sich verändernden Industriereviers sowie Porträts oberschlesischer Einwohner stehen im Mittelpunkt dieser Ausstellung der Berliner Initiative europareportage, die sich schwerpunktmäßig mit Osteuropa beschäftigt. Anke Illing und Thomas Voßbeck gewähren mit ihren Fotoarbeiten einen Einblick in die Lebens- und Arbeitswelt von acht Protagonisten unterschiedlichen Alters, Geschlechts und sozialer Herkunft. Besonderen Wert legten die beiden Fotografen dabei auf Berufsbilder, welche in erster Linie einen historischen Hintergrund haben und für das Industriegebiet typisch sind, andererseits aber auch neue Richtungen aufweisen. Die Arbeiten werden von schriftlichen Aufzeichnungen begleitet, die im Interview mit den Protagonisten entstanden sind.

So begleiteten die beiden Fotografen den Steiger Marian Tiszbierek während seiner Nachtschicht in die Zeche Bielszowice und konnten den langen und schweren Arbeitsweg bis in 850 m Tiefe kennen lernen und fotografisch festhalten. Die Beschäftigung mit der eigenen Kultur und Geschichte ist zentrales Thema vieler Bewohner Oberschlesiens, auch für den Publizisten Krzysztof Karwat, Mitbegründer und Chef der Kulturredaktion der Zeitschrift Slask, der als Protagonist gewonnen werden konnte. Als weiterer interessanter Zeitzeuge der wechselvollen Geschichte dieser Region gab der 1933 geborene Oberschlesier Heinz Syrek den Fotografen Einblick in sein Leben.

Zeche So?nica-Makoszowy im Sommer

Das oberschlesische Industriegebiet, geprägt durch Bergbau, Industrie und Arbeitersiedlungen aus den verschiedensten Epochen, zeigt sich zu jeder Jahreszeit von einer anderen Seite. Rauchende Schornsteine und Aufzugstürme ragen in den Himmel. Kohlenzüge schieben sich über die Gleise, und eine immer größer werdende Zahl von LKW füllt die Straßen. Ähnlich wie im Ruhrgebiet gibt es dort mehr Grün- und Waldflächen als man zunächst vermuten würde, und ähnlich wie das Ruhrgebiet befindet sich Oberschlesien in einem schwierigen Umstrukturierungsprozess, der noch lange nicht abgeschlossen ist. Anfang der 90er Jahre förderten 72 Bergwerke Kohle, mehr als die Hälfte davon wurden inzwischen geschlossen und Tausende Bergarbeiter entlassen. Auch die Eisen- und Stahlindustrie ist von einer Krise erfasst. Die Bewohner bewältigen diesen gravierenden Umbruch mit Mut, Kraftanstrengung, Fantasie und Improvisationsgeschick. Man knüpft große Hoffnungen an die Mitgliedschaft Polens in der Europäischen Union. Das Oberschlesische Landesmuseum begleitet die von staatlichen und privaten Initiativen aus Nordrhein-Westfalen unterstützte Umstrukturierung des Oberschlesischen Industriegebietes kulturell mit Ausstellungen, Tagungen und Publikationen.

Die Ausstellung wurde unterstützt und gesponsert von:

  • der Staatskanzlei des Landes Nordhrein-Westfalen,
  • dem Oberschlesischen Landesmuseum in Ratingen-Hösel,
  • dem Haus der Deutsch-Polnischen Zusammenarbeit in Gliwice/Gleiwitz
  • dem Fotolabor Pixel Grain, Berlin,
  • dem Deutschen Generalkonsulat Wroclaw/Breslau
  • und von Dawid Smolorz, Übersetzer und Dolmetscher.

Katalog zur Ausstellung:

Begegnungen im Oberschlesischen Industriegebiet / Spotkania w Górno?l?skim Okr?gu Przemyslowym / Encounters in the Industrial Region of Upper Silesia, Ausstellungskatalog: Ein Projekt von europareportage Berlin 2005, 40 S., zahlr. Abb., in dt. u. poln. Sprache
10,00 € 7,50 €

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