Fotoarbeiten von Schülern des Kunstgymnasiums in Zabrze/Hindenburg
„Das ist mein Mittelpunkt der Welt, immer noch, immer noch und der direkte Zugang zur Ewigkeit. Ich war auch nie weg von dort. Was danach kam war nur Schein. Tineff.” So beschreibt der bekannte Schriftsteller und Illustrator Janosch in seinem 1994 erschienenen Buch „Von dem Glück, als Herr Janosch überlebt zu haben” die Bergarbeitersiedlung in Zabrze (damals Hindenburg), in der er als Horst Eckert seine alles andere als rosige Kindheit verbrachte. Straße und Heimatstadt sind offenbar in seinem Bewusstsein geblieben, haben sich in seiner Gefühlswelt fest verankert, sein künstlerisches Schaffen und seine Biografie wesentlich beeinflusst.
Sechs schlesische Zechenhäuser, die noch vor kurzem an der Piekarska-Straße standen, sind jetzt Baustelle einer neuen Autobahn. Schülerinnen und Schüler des Kunstgymnasiums in Zabrze haben unter Anleitung ihres Lehrers, Piotr Muschalik, den Abriss dieser Straße sowie Porträts ihrer letzten Bewohner fotografisch dokumentiert und so in kreativer Umsetzung eine vergehende Welt festgehalten, die einmal der schlesischen Wirklichkeit so nahe war.
Es ist bereits die fünfte Fotoausstellung, die in Zusammenarbeit zwischen dem um die Förderung der künstlerischen Fähigkeiten junger Menschen bemühten Kunstgymnasium und dem Oberschlesischen Landesmuseum entstanden ist. Sie wird wiederum von einer Broschüre mit 41 eindrucksvollen Fotografien begleitet.
Katalog zur Ausstellung:
Zabrze Janoscha / Janoschs Zabrze, Ausstellung und Katalog: Peter Mrass, Piotr Muschalik, Ratingen: Oberschlesisches Landesmuseum – Zabrze: Ogólnokszta?c?ca Szko?a Sztuk Pi?knych w Zabrzu 2005, 57 S., zahlr. Abb., in dt. u. poln. Sprache – ISBN 83-88427-33-4
3,00€