„Beste Qualität zu civilen Preisen” – Schlesisches Porzellan seit 1820
Eine Ausstellung in Zusammenarbeit mit dem Schlesischen Museum zu Görlitz
„Beste Qualität zu civilen Preisen” – mit diesem Slogan warb eine schlesische Porzellanfabrik Ende des 19. Jahrhunderts für ihre Produkte. Tatsächlich brauchten sich die etwa 50 Firmen, die zwischen 1820 und 1945 in Schlesien produzierten, vor ihren Mitbewerbern in den traditionellen deutschen Porzellanlandschaften in Sachsen, Thüringen und in der Oberpfalz nicht zu verstecken. In Schlesien entstanden die größten und modernsten Fabrikanlagen Deutschlands. Die schlesische Porzellanindustrie stellte preisgünstige Produkte in großer Stückzahl her. Sie trug wesentlich dazu bei, dass breite Bevölkerungsschichten Porzellan als Gebrauchsgut nutzten.
Zusätzlich entstanden Luxusartikel mit aufwändigen Formen und prächtigem Dekor für einen vermögenden Kundenkreis höheren Stands. Fabriken in Waldenburg, Altwasser, Tiefenfurt, Tillowitz, Freiwaldau und anderen Orten produzierten hauptsächlich für den Export in Europa und Übersee. Nach dem Zusammenbruch der schlesischen Porzellanindustrie im Zweiten Weltkrieg stellen heute mehrere Fabriken in Schlesien Porzellan in Anlehnung an die Tradition ihrer deutschen Vorgängerfirmen her. Die Ausstellung bietet einen umfassenden Überblick über die Produktion der schlesischen Porzellanfabriken von 1820 bis in die Gegenwart. Zu sehen sind prunkvolle Exponate aus bedeutenden Privatsammlungen, aus dem Besitz der Nachfahren von Fabrikanten sowie Leihgaben aus Polen im jeweiligen historischen und gesellschaftlichen Kontext.