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12.04. – 14.05.2006 – Barrieren durchbrechen, Brücken bauen

Der Krieg auf Fotos polnischer und deutscher Soldaten

Eine Ausstellung des Museums zur Geschichte der Fotografie, Krakau, und der Deutsch-Polnischen Gesellschaft Essen e.V. als Beitrag zum Deutsch-Polnischen Jahr 2005-2006

Kurator der Ausstellung: Andrzej Rybicki, Krakau
Koordination: Dr. Veronika Grabe, Essen

Diese Ausstellung ist ein Lehrstück der Völkerverständigung. Das zeigt bereits ihre Entstehungsgeschichte. Über 100 Fotos polnischer und deutscher Teilnehmer des 2. Weltkriegs werden gemeinsam präsentiert. Konzipiert wurde die Ausstellung vom Museum zur Geschichte der Fotografie in Krakau. Dort wurde sie 2004 erstmals mit großem Erfolg gezeigt.

Schon in der Entstehungsphase der Ausstellung arbeiteten das polnische Museum und die Deutsch-Polnische Gesellschaft Essen eng zusammen. So ist es nur konsequent, dass die Ausstellung ihre Deutschlandtournee zum 60. Jahrestag des Kriegsendes im letzten Jahr in Essen begann. Noch bis zum 31. März ist sie in der VHS in Mülheim an der Ruhr zu sehen.

Die Ausstellung ist nicht angelegt als historische Ausstellung. Sie sucht keinen Vergleich mit der bekannten Ausstellung „Verbrechen der Wehrmacht”. Initiator ist ein Museum, das die Geschichte der Fotografie zu seinem Forschungsschwerpunkt gemacht hat. Es geht also um die Fotografen in ihrem jeweiligen Kontext und um die Bilder und ihre Wirkung auf uns.

In deutscher Stellung

Die Gegenüberstellung der Fotos der Feinde von damals zeigt: die Bilder gleichen sich – Tote, Ruinen, geborstene Panzer, Gräberfelder, zerstörte Städte. Das „Kriegsempfinden” der Soldaten war ähnlich, egal in welchem Schützengraben sie kauerten. Die Fotos von damals erinnern uns heute an die Sinnlosigkeit des Krieges und sind eine Aufforderung an uns, zu verhindern, dass sich Geschichte wiederholt. Erst wenn uns das dauerhaft gelingt, dann ist der Auftrag, der mit dem „Nachbarschaftsgeschenk” verbunden ist, erfüllt.

Was die Gegenüberstellung der Fotos aber nicht zeigt, ist die Ungleichheit der Fotografen: Der Angehörige der deutschen Wehrmacht, die fast ganz Europa überfallen hatte und im Osten einen Vernichtungskrieg führte, und Polen, die für das von den Nationalsozialisten bestrittene Existenzrecht ihres Volkes kämpften, machten nur zu einem Teil die gleichen Erfahrungen. Um so bemerkenswerter ist es, wenn ein polnisches Museum heute, um seinem Publikum „beide Seiten“ vor Augen zu führen, an diesen gemeinsamen Teil menschlicher Kriegserfahrungen anknüpft. Auch in Deutschland wird die Sprache der Bilder verstanden werden.

Die Ausstellung kam zustande durch die Unterstützung der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien und des Kulturbüros der Stadt Essen. Sie ist ein Projekt im Rahmen des Deutsch-Polnischen Jahres.

Zur Ausstellung ist ein umfangreicher Katalog erschienen.

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