Wohlbesuchte Ausstellungseröffnung am Sonntag, 6. Mai 2012
Hervorragende Prints der hochadligen Gesellschaft aus einer bedeutenden Sammlung gibt es seit vergangenen Sonntag in der neuen Sonderausstellung in Ratingen zu sehen. Mit dem schlesischen Adel hat sich das OSLM seit 2011 exponiert. Jetzt steht die besonders schillernde adlige Persönlichkeit der extravaganten Fürstin Daisy von Pless (1873-1943), Gräfin von Hochberg und Freifrau zu Fürstenstein mit ihrem Umfeld im Mittelpunkt der Betrachtung.
Die bemerkenswerte Ausstellung „Vom Glanz des europäischen Hochadels. Fürstin Daisy von Pless und ihr Umfeld in Porträtfotos“ entstand in Verbindung mit dem Schlossmuseum in Pless / Pszczyna und dem Victoria & Albert-Museum, London.
Zur feierlichen Eröffnung am Sonntag, dem 6. Mai, waren über 100 Gäste ins Höseler Museum gekommen. Als internationale Ehrengäste begrüßte OSLM-Direktor Dr. Stephan Kaiser Vertreter des Victoria & Albert Museums und der Royal Collection aus der britischen Hauptstadt und von der niederländischen Stiftung Huis Doorn. Co-Kurator Russel Harris entschuldigte den erkrankten polnischen Partner Maceij Kluss vom Schlossmuseum Pless. Für die Landesregierung NRW sprach Ministerialrat Johannes Lierenfeld und betonte den Stellenwert der multinationalen Zusammenarbeit und damit die Bedeutung des Ratinger Museums in der Region. Bürgermeister David Lüngen freute sich über die Beteiligung des OSLM am Polen-NRW-Jahr mit dieser Präsentation und dankte den Kuratoren für die neue Schau. Kurator Russell Harris führte mit seinem kurzweiligen Vortrag die Gäste in die Ausstellung ein.
Als er die Negative mit den Daisy-Porträts im Lafayette Fotoarchiv vor einigen Jahren entdeckte, habe er sich ein bisschen in die schöne Fürstin verliebt, gestand er dem Publikum. Ihrem Zauber könne man sich nicht entziehen. Der bemerkenswerte Fund führte zur Kontaktaufnahme mit dem Daisy-Biografen John Koch, einem gebürtigen Schlesier aus der Nähe von Schloss Fürstenstein, der heute in Kanada lebt, und mit Maciej Kluss, Direktor des Schlossmuseums in Pless. Aus der britisch-polnischen Kooperation entstand die 2006 erstmals präsentierte Ausstellung „Daisy von Pless. Die glücklichen Jahre“.
Daisy galt als „Fixstern“ des europäischen Hochadels und war zudem eine bemerkenswerte Frau mit vielen Facetten. An der Seite ihres Mannes, des schlesischen Magnaten Hans Heinrichs XV. von Hochberg, führte die Adlige britischer Herkunft zunächst ein prachtvolles und weithin sorgloses Leben. Zu den Freunden der schönen und extravaganten Fürstin gehörten Vertreter des europäischen Hochadels und die Mächtigen ihrer Zeit, wie der deutsche Kaiser Wilhelm II. und der britische König Eduard VII. Ihre Einladungen waren begehrt. Als besonders exklusiv galten Daisys Jagdgesellschaften.
Im OSLM sind bis November dieses Jahres 42 Fotoprints, dazu Plattenkameras und kostbare Kleider aus der Zeit um 1900 zu sehen. Zur Ausstellung ist ein Katalog erschienen, der alle Bilder verkleinert enthält, die Texte aber leider nur in Englisch und Polnisch. Deren deutsche Fassung entstand nun in Zusammenarbeit des OSLM mit den englischen Partnern.
Weitere Informationen finden Sie unter daisy.oslm.de