„Wer 100 Mal Schlesien besucht hat, kann durchaus ein Schlesier werden…“
Die Deutsche Welle sendete am 4.8. ein Interview mit OSLM-Direktor Dr. Stephan Kaiser.
Zwar liegen die Wurzeln des OSLM-Direktors Dr. Stephan Kaiser nicht in Schlesien. „Wer jedoch mindestens 100 Mal diese Region bereist und sich seit dem Studium eingehend damit befasst hat, der kann – nach all diesen Jahren – ein Schlesier werden“, versichert Kaiser, der sich seit langem für die Vielfalt der schlesischen Landschaft, Kultur und die wechselreiche Historie begeistert.
In dem 20-minütigen Interview, das als MP3-Format in deutscher Sprache hier angehört werden kann – das ausführliche und illustrierte Feature ist auf Polnisch – gibt Kaiser Einblicke in Sammlung, Ausstellungswesen und Aufgabenschwerpunkte des 1983 gegründeten Museums.
„Das größte Museum für Schlesien im westlichen Deutschland wurde aus Gründen der Nähe zur Landeshauptstadt Düsseldorf in Ratingen errichtet, antwortet Kaiser auf die Frage nach der Standortwahl im Ratinger Stadtteil Hösel „Der am besten geeignete Ort für ein solches Museum wäre Bottrop gewesen, wo sich im 19. Jahrhundert die meisten Einwohner mit schlesischen Wurzeln niederließen. Aber auch die Nähe zu Düsseldorf bietet viele Vorteile. Die Polen haben viele Verwandte und Freunde in Westfalen und im benachbarten Ruhrgebiet. Die Landeshauptstadt unterhält zudem seit 1964 eine Patenschaft über die in Deutschland lebenden Oberschlesier. Ein erweitertes Abkommen zwischen NRW und der Schlesischen Woiwodschaft von 2000 und 2008 bietet die Grundlage für die grenzüberschreitende Arbeit des Oberschlesischen Landesmuseums.“
Kaiser beurteilt die Zusammenarbeit mit polnischen Partnern insgesamt positiv. Er hofft, dass künftig in Deutschland das Interesse an der polnisch-schlesischen Region zunehmen wird. „Es ist wichtig, dass Polen und Deutsche mehr darüber erfahren, wie sie leben, denken und was sie fühlen. In der Arbeit des Oberschlesischen Landesmuseums mit seinen Ausstellungen und seinem Forschungsprogramm mit vielen Partnern sieht er einen bescheidenen, aber wichtigen Beitrag zur Förderung der guten Beziehungen zwischen den Nationen.