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21.7. – 22.9.2013 – Nicht nur zur Zierde

KlammernTrachtenschmuck aus dem Teschener Schlesien

Eröffnung: 21. Juli 2013, 15 Uhr

Sich zu schmücken, ist eins der ältesten menschlichen Bedürfnisse. Dem Schmuck wurden magische Kräfte zugeschrieben. Er galt als Glücksbringer, behütete seinen Träger, verdeutlichte dessen sozialen sowie familiären Status und erfüllte außerdem praktische und ästhetische Funktionen.

Die Ursprünge des prachtvollen Trachtenschmucks aus dem Teschener Raum liegen in der städtisch-adligen Renaissancekleidung. Der Silberschmuck war ein Zeugnis der bürgerlichen und aristokratischen Kultur im Teschener Land sowie eine Reminiszenz an die Mode der Renaissance und der nachfolgenden historischen Stile, wie Barock, Rokoko, Empire und Klassizismus. Die Existenz der ersten Teschener Goldschmiedewerkstätten wird in den Quellen aus dem 18. Jahrhundert nachgewiesen. Aus Venedig wurden die ersten silbernen Gürtel geliefert. Archivquellen, insbesondere Testamente, belegen, dass sich um die Mitte des 18. Jahrhunderts die städtische, von der west- und teilweise auch der osteuropäischen Mode inspirierte Bekleidung aus Teschen/Český Těšín/Cieszyn ins reiche dörfliche Milieu der Bauern in der Umgebung verlagerte und dort verbreitete. So fand auch der dazu gehörende kostbare Schmuck den Weg auf das Land. Jedoch konnten sich nur die Reichsten solchen Schmuck leisten. Der Schmuck wurde testamentarisch an die Erben mehrerer Generationen übertragen. Er war zugleich wertvolles Kapital und eine bedeutungsvolle Erinnerung an die Familie.

Teschener Schmuck Detail kleinDie handwerkliche Fertigkeit der Schmiede spiegelt sich in dem Variationsreichtum der Schmuckformen und Ornamenten mit floralen, figürlichen, mythologischen, geometrischen und anderen Motiven. Die Schmuckstücke wurden gegossen, gepresst und graviert. Aus feinem Drahtgeflecht ließen sich besonders filigrane Formen herstellen. Auch heute hat diese besondere Schmuckform aus Teschen nichts von ihrem Zauber und ihrer Schönheit eingebüßt.

In der ethnographischen Sammlung des Oberschlesischen Museums in Beuthen / Muzeum Górnośląskie w Bytomiu (MGB) kommt dem Bestand des Silberschmucks, der zur feierlichen Tracht im Umkreis des Teschener Schlesiens getragen wurde, eine besondere Bedeutung zu. Im Jahre 2011 präsentierte das Beuthener Museum mit der großen Ausstellung „Ozdoby szykownych prababek“/ „Schmuck fescher Urgrossmütter“ seine umfangreiche Schmucksammlung. Der Schmuck aus dem Teschener Land stand dabei im Mittelpunkt. Als Kooperation mit dem Oberschlesischen Museum in Beuthen zeigt das OSLM in Hösel jetzt eine Auswahl von bedeutenden Exponaten aus dieser Ausstellung. Die Partnerschaft zwischen dem Oberschlesischen Museum in Beuthen und dem Oberschlesischen Landesmuseum (OSLM) in Ratingen wird seit einigen Jahren durch die Übernahme und Weiterentwicklung von Ausstellungen besonders gut sichtbar. In diesem Rahmen ist die Präsentation von Teschener Trachtenschmuck ein wichtiger Baustein.

Zur Ausstellung erscheint ein 80-seitiger Katalog mit vielen farbigen Abbildungen.


Teschener Schmuck histor Foto kleinBegleitprogramm

Workshop „Originelles Schmuckstück nach Lust und Gusto gestalten“

Donnerstag, 22. August, 18 – 20 Uhr.

Im Preis 20 Euro/Person sind Eintritt und Materialkosten enthalten.
Anmeldung erwünscht!

Öffentliche Führung
Abend-Führung mit einem Glas Sekt

Dienstag, 27. August, 19 Uhr

Im Eintrittspreis von 7,50 Euro sind eine Führung und ein Getränk enthalten.
Anmeldung erwünscht!