Oberschlesisches Landesmuseum

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Goldenes Patenschaftsjubiläum

UrkundePatenschaft50 Jahre sind eine lange Zeit. Zwischen Eheleuten wird darum auch die Goldene Hochzeit gefeiert. Heute ist das Goldene Patenschaftsjubiläum der Oberschlesier. Am 25. Februar 1964 übernahm das Land Nordrhein-Westfalen die Patenschaft für die Oberschlesier.

Im Oberschlesischen Landesmuseum wird die Urkunde dazu ausgestellt. Das Land NRW trat als Pate für die Landsmannschaft der Oberschlesier und die in der Bundesrepublik Deutschland lebenden Oberschlesier ein. Eine zentrale Aussage ist, den deutsch-polnischen Kulturraum Oberschlesiens als Brücke zwischen dem polnischen und dem deutschen Volk zu nutzen. Diese Idee mutet visionär an, nach den damals noch viel jüngeren Erfahrungen von Flucht und Vertreibung, von schwerer Ankunft und Unwägbarkeiten der Integration an Rhein und Ruhr. In einer Zeit des Kalten Krieges und der Bedrängnis von Deutschen auch in der Sowjetischen Besatzungszone, war die Völkerverständigung kein einfaches Unterfangen.

Kaum jemand konnte sich die Welt von heute vorstellen. Zum Silbernen Patenschaftsjubiläum öffnete sich der Eiserne Vorhang. Die friedliche Begegnung der Menschen in Mittel- und Osteuropa wurde ab 1989 viel leichter. Polen und Tschechien, die beide schlesische Territorien und Menschen mit schlesischer Identität in sich bergen, fanden selbst zu diesen Schätzen und Erkenntnissen. Wie andere Länder des ehemaligen Ostblocks sind sie zudem Mitglieder der NATO und der Europäischen Union geworden. Das politische Gesicht Europas hat sich somit von 1964 über 1989 und bis 2014 grundlegend verändert.

Sichtbares Zeichen dafür sind die vielen Partnerschaften, die zu den Patenschaften traten, sie entweder ablösten oder im besten Falle ergänzten. Die Beziehungen zwischen Nordrhein-Westfalen und Schlesien haben viele Oberschlesier geprägt. Mit dem Engagement der Landsmannschaft der Oberschlesier ist das Leben in der alten und der neuen Heimat gestaltet worden.

Der grenzüberschreitende Ansatz der Patenschaftsurkunde ist nicht länger Fiktion oder Vision. Natürlich gehört immer neuer Mut und neue Initiative dazu, die Zusammenarbeit zu leben. Zumal dann, wenn die Regionen räumlich weit voneinander entfernt liegen. Es braucht dafür gemeinsame Interessen, denn die nationalstaatlichen Grenzen haben sich im vereinten Europa relativiert. Die Mobilität der Menschen wächst, ob beruflich oder privat. Individuell kann man innerhalb der EU seinen Lebensmittelpunkt wählen. Beim Oberschlesischen Landesmuseum arbeiten mit Schlesien verbundene Persönlichkeiten mit deutscher, polnischer, tschechischer und slowakischer Staatsbürgerschaft. Patenschaft und Partnerschaft im Einklang. Europa im Kleinen und auf engstem Raum.

Auch Nordrhein-Westfalen ist diesen Weg mit der Woiwodschaft Schlesien gegangen, als zum 1. September 2000 eine gleichberechtigte Partnerschaft begonnen wurde. Um diese Partnerschaft, die aus der Patenschaft erwuchs, auf eine breite Basis zu stellen, sind stets neue Angebote angebracht und bedeutsam. Seit immerhin 44 Jahren leistet die Stiftung Haus Oberschlesien dazu direkte Beiträge, durch Publikationen, durch Veranstaltungen und eben mit dem Oberschlesischen Landesmuseum.


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