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„Wir waren mobil“ Tausende Kilometer mit dem Rad durchs Land

Ende der 30er Jahre erkundeten Anne und ihre Schwester Ruth das Deutsche Reich mit dem Fahrrad. Die damals fünfzehnjährige Schülerin aus Glatz (pl. Kłodzko) fuhr zusammen mit ihrer zwei Jahre älteren Schwester und zwei weiteren Freundinnen 1936 erstmals mit dem Rad von Glatz, am Riesengebirge vorbei nach Dresden und über den Spreewald zurück. Wissbegierig wollten die Schülerinnen etwas von der Welt sehen. Unterwegs mit schmalem Gepäck sorgten die in der Heimat vorbereiteten Pakete, die sie an sich selbst zur Hauptpost nach Dresden geschickt hatten, für frische Wäsche.

Es blieb nicht bei dieser einen Fahrt. In den darauf folgenden Jahren radelte man nach Berlin und Weimar, nach Osnabrück, Wilhelmshaven und Hamburg oder nach Wien. In Jugendherbergen trafen sie auf Franzosen und Amerikaner. Daneben fanden sie bei Verwandten oder auf dem Heuboden eines Bauern einen Schlafplatz. 1937 unternahmen die beiden Schwestern eine Fahrt ins Rheinland. Von Frankfurt bis nach Köln luden sie ihre Räder auf ein Schiff und legten die Strecke auf dem Rhein zurück. Die 1000 km Heimweg von Köln nach Glatz wurden wieder geradelt. Ihr weltoffener Vater bejahte stets die ambitionierten Pläne der Mädchen. 

ruestige rentnerin klHeute lebt die 93-jährige rüstige Rentnerin in Bonn. Noch immer ist Rasten nichts für sie. Sie ist ein gern und oft gesehener Gast in unserem Haus und hat erst heute die Ausstellung zur Mobilität besucht. Passenderweise ist ihr bevorzugter Taxifahrer ein gebürtiger Schlesier aus Tarnowitz (Tarnowskie Góry), der sich beim Anblick des Polska Fiat in der Ausstellung an seine Führerscheinprüfung erinnerte, die er in einem Maluch absolvierte.

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