So schnell vergeht die Zeit! Als das Oberschlesische Landesmuseum in Ratingen in diesem Jahr Anfang Mai seine Sonderausstellung „Heimat.Front – Oberschlesien und der Erste Weltkrieg“ eröffnete, war es Frühling. Inzwischen ist es Herbst geworden und die große Schau mit vielen interessanten Objekten in eindrucksvoller Inszenierung nähert sich ihrem Ende. Viele positive Reaktionen hat das Museum in den letzten Monaten von seinen Besuchern erhalten. Darüber freut sich das Museumsteam und ist auch ein bisschen stolz. Wer „Heimat.Front“ bis jetzt noch nicht gesehen hat, muss sich beeilen: Die Schau läuft noch bis diesen Sonntag, den 8. November 2015 (11-17 Uhr).
Rund 800 ausgewählte Exponate in- und ausländischer Leihgeber machen die schreckliche Realität des Krieges und die bedrückende Not der Heimatfront deutlich. Einführend gibt ein Panorama der Gesellschaft in Oberschlesien zwischen Tradition und Moderne einen Überblick über die wichtigsten politischen Entwicklungen bis zum Kriegsausbruch. Die Ausstellung betrachtet dann die Veränderungen im Kriegsverlauf. Frontalltag, Propaganda, Feldpost, Lazarett, Gaskrieg, Kriegsgefangene und der Kriegsalltag an der „Heimatfront“ gehören ebenso dazu wie die Rezeption dieses Krieges in der Kunst. Am Beispiel des „Großen Hauptquartiers“ Kaiser Wilhelms II. in Pless (heute Pszczyna) wird der Zusammenhang von Krieg und Propaganda ersichtlich. Auf diese Weise werden die Perspektiven unterschiedlicher Akteure eingenommen und ihre Erlebnisse und Erfahrungen nachgezeichnet.
Dem Museumsteam bleibt keine Zeit zum Ausruhen. Bereits am 6. Dezember 2015 startet die nächste große Sonderausstellung „Für Leib und Seele – Von der Kultur des Essens und Trinkens“ mit einem Nikolaustag für die ganze Familie. Da darf man gespannt sein.