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100 Tage als Wissenschaftlicher Volontär im OSLM

Depot web100 Tage mit Schlesien außerhalb Schlesiens

Sebastian Leśniewski hat die ersten hundert Tage seines Volontariats im Oberschlesischen Landesmuseum hinter sich. Zeit für ein Resümee und für erste Eindrücke

„Meine ersten drei Monate im Oberschlesischen Landesmuseum sind Geschichte. Es gab genug Zeit, um einen Eindruck von der musealen Arbeit in einer regionsbezogenen Einrichtung zu erhalten und festzustellen, ob eine solche Tätigkeit mir gefällt. Über die Antwort muss ich nicht lange nachdenken: Die Arbeit macht mir große Freude! Und dafür gibt viele Gründe. Das Oberschlesische Landesmuseum (OSLM) bietet erstklassige Arbeitsmöglichkeiten in verschiedenen Abteilungen. So kann ich wertvolle und vielfältige Berufserfahrungen sammeln. Da wir in einem mittelgroßen Museum arbeiten, ist die Atmosphäre im Hause sehr familiär. Es gibt nur ‚kurze Wege‘ und ich fühlte mich von Anfang voll integriert im Team. Wir reden miteinander und wir lernen voneinander. Aus diesem Grund macht mir die Arbeit mit den Museumskolleginnen und -kollegen einfach Spaß.“Postkartensammlung - Bahnhöfe 1 web Das ist das Fazit von Sebastian Leśniewski nach 100 Tagen Museumsvolontariat im OSLM. „Freude an der Arbeit, Interesse an der Kultur und Geschichte unserer oberschlesischen Zielregion – das sind die besten Voraussetzungen für eine museumsbezogene Berufslaufbahn und besonders für ein Wissenschaftliches Volontariat im Oberschlesischen Landesmuseum“, fügt OSLM-Direktor Dr. Stephan Kaiser dieser Bilanz hinzu. „Dazu kommt, dass mit Herrn Leśniewski erstmals ein in Schlesien geborener, aufgewachsener und ausgebildeter Schlesier polnischer Nationalität als Wissenschaftlicher Volontär seine Ausbildung beim OSLM absolviert und dieses unterstützt.“

1987 in Ohlau / Oława geboren, lebte Sebastian Leśniewski ab 1989 in Breslau – in der historischen Hauptstadt Schlesiens. „Schon in der Grundschule faszinierte mich diese Stadt mit ihrer abwechslungsreichen Geschichte und ihrem Erbe, das ich jeden Tag sah –  die alten Bücher auf Deutsch in der Bibliothek, der jüdische Friedhof um die Ecke, wo unser Haus steht, die orthodoxe Kirche zwei Straßen weiter, tschechische Gläser von den Großeltern aus den Sudeten oder die Speisen auf unserem Tisch, die eigentlich aus dem Gebiet der heutige Ukraine stammen…“, beschreibt Leśniewski seine prägenden Eindrücke der Kindheit und Jugend. Sie haben mit dazu beigetragen, dass der junge, sympathische Wissenschaftler Geschichte (Schlesienkunde, Denkmalpflege, Diplomatie mit Schwerpunkt deutsch-tschechisch-polnische Beziehungen) und Ethnologie an der Universität Breslau studierte und schließlich seinen Master als Historiker und Ethnologe erwarb. Schon während des Studiums lernte er schlesische Kultureinrichtungen kennen, so das Museum des Teschener Schlesien und die Stiftung Kreisau. Außerdem arbeitete er bei der Stadtverwaltung  Ohlau in der Abteilung für Europäische Zusammenarbeit. Auch solche Erfahrungen sind für das partnerschaftliche Wirken des OSLM im europäischen Dialog von Nutzen.

Schneiderei 1 webDie deutsche Sprache lernte Leśniewski dann v.a. 2009/2010 beim Freiwilligen Sozialen Jahr in der Denkmalpflege der Jugendbauhütte der Deutschen Stiftung Denkmalschutz in Stralsund, 2012/2013 beim Europäischen Freiwilligen Dienst in den Museen der Stadt Aschaffenburg sowie beim phanTECHNIKUM in Wismar. Nach einer zweijährigen Etappe in Hamburg im Bereich Werbung, Marketing und Verkauf konzentrierte sich Leśniewski wieder auf die museale Laufbahn und bewarb sich für das Volontariat in Ratingen. „Eine kluge Entscheidung“ – so Dr. Kaiser. „Herr Leśniewski bringt gute Voraussetzungen für die vielfältigen Aufgaben im OSLM mit, das laufend Wissenschaftliche Volontäre für den Museumsdienst ausbildet. Leśniewskis erste Aufgabe ist zugleich ein Heimspiel, weil er sich mit der Eisenbahn in Schlesien für das große Jubiläumsprogramm befassen wird. Engagierten Wissenschaftlern bieten wir ein interessantes Tätigkeitsfeld in einem leistungsfähigen jungen Team, eigenständiges Arbeiten sowie die Möglichkeit, fachspezifische Kenntnisse aktiv in die Projektentwicklung einzubringen. Dem Tätigkeitsraum entsprechend sind Kontakte zur deutschen Kultur und Geschichte im östlichen Europa genauso von Vorteil wie polnische oder tschechische Sprachkenntnisse. Die bisherigen Absolventen haben attraktive Anschlussverwendungen im Kulturbereich gefunden.

„Damit umschreibt Dr. Kaiser Aufgaben, Ausbildungsschwerpunkte und Perspektiven des OSLM-Museumsvolontariats. Auch Sebastian Leśniewski weiß: „Das wissenschaftliche Volontariat in OSLM ist kein Urlaub. Von Anfang an wird man mit anspruchsvollen Aufgaben betraut, z.B. mit gezielter Exponatsuche. Als Volontär erhält man hier im OSLM die Chance, bei verschiedenen Museumstätigkeiten mitzuwirken – bei wissenschaftlicher Recherche, KontaktaufAufbau Museum 1 webnahme mit Institutionen/Sammlern, Ausstellungsarbeiten, Museumspädagogik, Inventarisierung und Katalogisierung, Führungen oder Transporten von Exponaten. So lerne ich jeden Tag etwas dazu. Mein Volontariat im OSLM betrachte ich als große Chance, mich weiterzuentwickeln, neue Fachkenntnisse zu gewinnen, eine professionelle Ausstellung erstmals eigenständig zu gestalten und meine bisherigen Arbeitserfahrungen und Fähigkeiten einzubringen. Dass ich dabei meine deutschen Sprachkenntnisse vertiefen und sicherlich auch neue Kontakte knüpfen werde, freut mich besonders.“ Wie es weitergeht nach der ersten Etappe im OSLM, davon hat Leśniewski recht genaue Vorstellungen: „In der zweiten Hälfte 2016 erwarten mich weitere zahlreiche, spannende Aufgaben, aber auch harte Arbeit, um unsere neue Ausstellung zum Thema: ‚175 Jahre Eisenbahn in Schlesien‘ vorzubereiten und interessant zu gestalten. Auf geht’s in die nächsten 100 Tage im OSLM!“

Das letzte Foto zeigt Sebastian Leśniewski beim Ausstellungsaufbau mit seiner Kollegin Zdeňka Ondřichová, die erst kürzlich ihre ersten hundert Tage als Volontärin im Oberschlesischen Landesmuseum absolviert hat. Auch dazu gibt es einen ausführlichen Bericht in der Sudetendeutschen Zeitung vom 15. Juli 2016, der hier nachzulesen ist. 

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