Oberschlesisches Landesmuseum

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Bericht zur Ausstellungseröffnung ‚Schlesische Bahnwelten‘ am 2.4.

Eisenbahn EÖ 1 web„Schlesische Bahnwelten“ – Bericht zur Eröffnung der neuen OSLM-Sonderausstellung am 2. April

Wie werden sich unsere Nachkommen wohl in mehr als 175 Jahren fortbewegen? Diese zentrale Frage bewegte nicht nur NRW-Bauminister und Ausstellungsschirmherr Michael Groschek bei der Eröffnung der neuen Sonderausstellung „Schlesische Bahnwelten“ am 2. April im Oberschlesischen Landesmuseum in Ratingen. Auch in den Grußworten von Ratingens Bürgermeister Klaus Konrad Pesch und Bundestagsmitglied Peter Beyer war das ein wichtiger Punkt. „Es komme immer auf die historische Perspektive an: Heute erscheinen uns Elektro-Autos, selbstfahrende Busse oder vernetzte Transportsysteme als denkbare und moderne Lösungen für die Mobilitätsanforderungen der nächsten Jahrzehnte“, zitierte die Landtagsabgeordnete Marie-Luise Fasse in ihrer Funktion als Vorstandsvorsitzende der OSLM-Trägerstiftung aus dem Grußwort des Ministers, der leider nicht persönlich nach Ratingen kommen konnte. Unter den mehr als 150 Gästen befanden sich viele Repräsentanten aus der Bundes-, Landes- und Kommunalpolitik sowie aus dem Kulturbereich und natürlich auch zahlreiche Eisenbahnfreunde, die die Vorstandsvorsitzende persönlich begrüßte. Vier Mitglieder der Historischen Eisenbahn-Uniformgruppe aus Minden trugen zur Eröffnung preußische Eisenbahnuniformen aus dem 19. Jahrhundert und ließen so ein Stück Eisenbahngeschichte wieder lebendig werden. Den weitesten Weg auf sich genommen hatte Maciej Kluss, Direktor des Schlossmuseums in Pless, mit dem das OSLM seit langem partnerschaftlich verbunden ist.

Eisenbahn EÖ 2 webDas spannende Thema Eisenbahn hatte sowohl Ratingens Bürgermeister Pesch als auch den Bundestagsabgeordneten und Stiftungsratsmitglied Peter Beyer zu ausführlicheren Grußworten inspiriert. Pesch skizzierte die wichtigsten Entwicklungen der industriellen Revolution, die in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts von Großbritannien ausging, und zeigte Beziehungen zwischen Bergbau, Stahlindustrie und der Entstehung der Eisenbahn auf: „Auf dem Kontinent kamen die erste Dampfmaschine in Schlesien und einer der ersten mechanischen Webstühle in der Ratinger Textilfabrik Cromford zum Einsatz“, erklärte Pesch den Gästen zwei zukunftsweisende Erfindungen aus England. So schließt sich der Kreis.

Peter Beyer ließ die Zuhörer zunächst an Kindheitserinnerungen und Bahnerlebnissen teilhaben, die durch das Mittelrheintal hin zur Grand Central Station in New York führten. Den Bogen spannte er dann nochmals von den Anfängen der Bahngeschichte in Deutschland bis hin zur Bahnreform von 1993 und weiteren Entwicklungen. Die Chancen sehe er in einem einheitlichen europäischen Verkehrsraum. Schon heute werde im Silicon Valley an einem Hochgeschwindigkeitszug gearbeitet, dem sogenannten Hyperloop, der schon bald durch eine Vakuumröhre rasen und die Menschen mit Schallgeschwindigkeit an ihr Ziel bringen könnte. Mobilität sei nicht nur für die Bahn, sondern auch für das OSM und dessen Beziehungen zu den internationalen Partnern maßgeblich: „Hohe Mobilität, Flexibilität, kurze Entscheidungszeiträume und Entscheidungsfreiräume erlauben es dem Museum, seltene Exponate aus den Partnermuseen in Polen und Tschechien erstmals in einer Ausstellung zu präsentieren“. Zu dieser Leistung gratulierte der Bundestagsabgeordnete und gab das Wort an OSLM-Direktor Dr. Stephan Kaiser weiter.

Eisenbahn EÖ 3 webMit einer PowerPoint Präsentation skizzierte Kaiser die Besonderheiten der schlesischen Bahngeschichte und führte virtuell durch die neue Sonderschau. Schwierig sei es gewesen, einen geeigneten, pressewirksamen Ausstellungstitel zu finden und realisierbare Ideen für die Ausstellung zu entwickeln. Erfindungsgeist habe bereits die frühen Initiatoren und Förderer der Eisenbahn in Preußen ausgezeichnet. Diese preußische Entstehungsphase sei kürzer gewesen als die Betriebsphase der schlesischen Eisenbahn. Damit einher gingen wichtige Entwicklungen im Postverkehr, wie das Bahnpostwesen. „Wer damals abends seinen Brief am Beuthener Bahnhof direkt in den Postwagen einwarf, konnte sichergehen, dass die Sendung schon am nächsten Tag ihren Empfänger in Breslau erreichte“, erklärte Kaiser den Gästen die modernen Kommunikationswege zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Das Eisenbahnnetz Schlesiens zählte zu dieser Zeit zu den dichtesten und modernsten in Deutschland. Modern war damals auch die frühe Elektrifizierung der Schlesischen Gebirgsbahn. Zu den Besonderheiten in Schlesien gehörte weiterhin das dichte Schmalspurnetz für den Güterverkehr zwischen den Hütten und Gruben. Von der Bahnidylle über die Tristesse nicht mehr genutzter Bahnzeugnisse bis hin zu Nostalgiefahrten mit der Hotzenplotzbahn erstrecke sich das Spektrum von Schlesiens Bahnwelten, aber auch die Typenkunde gehöre dazu. Modelle wie die preußische T12, eine Leihgabe des Deutschen Technikmuseums Berlin, illustrieren dies in der Ausstellung. Als weiterführende Lektüre zu den schlesischen Bahnwelten empfahl Kaiser den Gästen die Begleitschrift zur Ausstellung sowie zwei kommentierte Streckenkarten der beiden schlesischen Reichsbahndirektionen Breslau und Oppeln aus der Mitte der 1930er Jahre. Sein abschließender Dank ging an das Museumsteam, an die Unterstützer und finanziellen Förderer, die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM) und die Stadtwerke Ratingen sowie an die Schirmherren. Das sind außer dem NRW-Bauministerium die Marschallämter der Woiwodschaften Oppeln, Niederschlesien und Schlesien. Gedankt wurde auch den Partnern, der Regionalbahngesellschaften Koleje Śląskie und Koleje Dolnośląskie sowie den Leihgebern, die ihre schönen und interessanten Stücke für die Ausstellung zur Verfügung gestellt haben.

Eisenbahn EÖ 4 webNach so viel Eisenbahnbegeisterung in der Theorie war das Publikum neugierig, das alles in der Ausstellung zu sehen und zu erleben. Der Faszination für die Originalobjekte und die historischen Modelle konnte sich keiner entziehen. OSLM-Mitarbeiter in Uniformen der niederschlesischen Regionalbahn beantworteten Fragen der Gäste und erklärten einzelne Ausstellungsstationen und Exponate. Filme, Hörstationen und Animationen luden zum Verweilen und Mitmachen ein. Manch einer setzte sich auf einen Plausch in das eigens in die Ausstellung integrierte Eisenbahnabteil aus Tschechien und begab sich auf eine imaginäre Bahnreise. So blieb man gerne auch bis zum frühen Sonntagabend im Höseler Museum und nutzte die Gelegenheit zum Gespräch mit Bekannten und Freunden.

Weitere Fotos von der Ausstellungseröffnung finden Sie bei Facebook.



Eisenbahn EÖ 5 webEhrengäste

Peter Beyer, MdB, (SR SHOS)

Elisabeth Müller-Witt, MdL / SPD Ratingen

Volker Münchow, MdL

Bernd Werdin, Landeszentrale für politische Bildung im Ministerium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport des Landes NRW

Klaus Konrad Pesch, Bürgermeister der Stadt Ratingen (Vorstand SHOS)

Wolfgang Diedrich, 1. Stellv. Bürgermeister der Stadt Ratingen

Dr. Jan Heinisch, Bürgermeister der Stadt Heiligenhaus

Vertreter der CDU Fraktion Ratingen mit Oliver Thrun, Margret Tombers und Sebastian Wladarz

Stefan Stahlkopf, Ratsmitglied der Bürgerunion Ratingen

Marie-Luise Fasse, MdL (Vorsitzende des Vorstandes SHOS)

Paul Schläger (Vorstand SHOS) mit Gattin

Ministerialrat Johannes Lierenfeld (Vors. SR SHOS)

Prof. Dr. Stephan Brüggerhoff, Direktor des Deutschen Bergbau-Museums in Bochum (Stellv. Vorsitzender SR SHOS)

Andreas Gundrum (SR SHOS), Landsmannschaft der Oberschlesier, Landesverband NRW

Eisenbahn EÖ 5 webStephan Rauhut, Bundesvorsitzender der Landsmannschaft Schlesien

Margarete Ziegler-Raschdorf, Landesbeauftragte der Hessischen Landesregierung für Heimatvertriebene und Spätaussiedler

Marciej Klus, Direktor des Schlossmuseum in Pless /Muzeum Zamkowe w Pszczynie

Dr. Ralf Fellenberg (1. Vors. und Leiter des Eisenbahn- und Heimatmuseums Erkrath-Hochdahl) mit den Vereinsmitgliedern Uli Schimschock und Rainer Reschke

Dieter Birnstein (1. Vorsitzender der Historischen Eisenbahn-Uniformgruppe Minden) mit weiteren Mitgliedern

Peter Böhmer, Vorsitzender der Bundesheimatgruppe mit 9 weiteren Personen

Stanislaw Knura

Günter Just

S. Gwoda

mgr Izabella Wójcik-Kühnel

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