Puppen gehören zu den beliebtesten und auch ältesten Spielzeugen. Ob kleine Säuglings- oder „Barbiepuppen“, ob gekauft oder selbstgemacht oder ob aus Porzellan oder Zelluloid, fast jedes Mädchen spielte bzw. spielt gerne mit Puppen. Sie hegen und pflegen ihr „Baby“, ziehen der Puppe Kleidung an und dekorieren ihr Zuhause.
Seit dem 19. Jh. werden Puppen von verschiedenen Firmen produziert, so auch in Schlesien. In Reichenbach wurde zunächst unter dem Firmennamen „Max Dittrich & Schön“ Puppenköpfe aus Metall produziert. Diese Firma wurde 1890 übernommen und hieß von da an Buschow & Beck. Von dieser Firma wurden unter der Schutzmarke „Minerva“ Puppenköpfe aus Blech hergestellt, die zusätzlich mit einer Celluloidschicht überzogen war. 1896 verlegte die Firma ihren Sitz nach Nossen (in Sachsen).
Die hier abgebildete „Minerva“-Puppe, die noch die Originalkleidung trägt, wurde von Hildegard Markmann in den 80er Jahren für ihre Sammlung erworben. Frau Markmann musste als kleines Mädchen mit ihrer Familie aus Schlesien flüchten. Dabei ist ihre Puppe, ihr einziges Spielzeug, zerbrochen. Später begann sie dann Puppen und andere Spielzeuge zu sammeln. Ihre Sammlung hat sich über die Jahre durch Mithilfe von Freunden und Familie immer weiter vergrößert, sodass sie Kinderspielzeuge aus über zwei Jahrhunderten in der „Spielzeugstube“ in Eschede in der Lüneburger Heide präsentieren kann.