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22. Mai 2011 – 21. August 2011 – Struktur und Architektur. Das postindustrielle Kulturerbe Oberschlesiens

struktur und architektur DKFStruktur und Architektur
Das postindustrielle Kulturerbe Oberschlesiens
Fotografien von Thomas Voßbeck

Oberschlesisches Landesmuseum: 22. Mai – 21. August 2011

Im 19. Jahrhundert war Oberschlesien eines der wichtigsten industriellen Zentren des preußischen Staates. Nicht von ungefähr bezeichnete Heinrich Böll die Region als nach Osten verrutschten Kohlenpott. Das ist lange her. Heute befindet sich Oberschlesien ebenso wie das Ruhrgebiet in einem gravierenden Prozess der Umstrukturierung. Zahlreiche Bergwerke, Kokereien, Hütten, Kraftwerke und Werke der Chemieindustrie, die ehemals das Bild der Landschaft prägten, sind mittlerweile verschwunden oder stehen kurz vor der Liquidation. Doch findet man auch heute noch intakte und beeindruckende Anlagen verschiedener Industriebereiche.

Bevor Abriss oder Modernisierung das Landschaftsbild unwiederbringlich verändern werden, setzt die Fotoausstellung „Struktur und Architektur“ der beeindruckenden Industriearchitektur Oberschlesiens ein künstlerisches Denkmal. Fotograf Thomas Voßbeck von der 2004 gegründeten  Berliner Initiative „Europareportage“ hat die Orte der Montanindustrie und weitere historische Bauten wie Brauereien und Schleusen mit der Kamera aufgesucht. Durch Bildkomposition und Lichteinfall hat er Hallen und Maschinen beeindruckend in Szene gesetzt. Die Motive der 46 großformatigen Farbfotografien zeigen viele Gemeinsamkeiten zum benachbarten Ruhrgebiet. So erinnert die Elektro-Fördermaschine der Zeche Wiczorek in Kattowitz an das Pendant auf der Zeche Zollern in Dortmund. Die Odertal-Kokerei in Deschowitz entwarfen die Zollverein-Architekten Fritz Schupp und Martin Kremmer im Stil der Neuen Sachlichkeit. Darüber hinaus schufen Hans Poelzig sowie Georg und Emil Zillmann für das Ruhrgebiet als auch für das oberschlesische Industriegebiet maßgebliche Bauten. Ergänzt werden die Bilder durch Objekte aus dem Bereich der Montanindustrie. Hörstationen mit Arbeits- und Alltagsgeräuschen aus der oberschlesischen Montanwelt bieten zusätzliche akustische Impressionen. Solche vertrauten Klänge drohen ebenso wie viele Industriedenkmäler durch den Strukturwandel zu verschwinden.

Das Projekt „Struktur und Architektur“ wurde von Europareportage und dem Deutschen Kulturforum östliches Europa in Zusammenarbeit mit dem Schlesischen Museum Katowice realisiert. Ausstellungspartner sind das Oberschlesische Landesmuseum, das Schlesische Museum in Görlitz, das LWL-Industriemuseum, Westfälisches Landesmuseum für Industriekultur u. a.

Weitere Informationen zur Ausstellung gibt es unter: www.oslm.de und www.europareportage.com.

Zur Ausstellung ist ein Begleitbuch erschienen.

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