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„Jungvolk auf Fahrt“

aral-2055webUm die Begeisterung von Kindern für Vaterland und Militär zu entfachen, gab es zahlreiche Propagandaprodukte, die mit Beginn des Ersten Weltkriegs eine besonders hohe Verbreitung fanden. Vom Matrosenanzug, der den hohen Stellenwert der Marine in der Kaiserzeit zeigt, über Kinderliteratur, die Kriegsereignisse durch eine verniedlichende Darstellung verharmlosen, bis hin zu Kriegsspielzeugen. Kriegsspielzeuge gab es in alle Variationen – das Spektrum reicht von kleinen Uniformen, Degen und Kinderhelmen bis hin zu Spielzeugen wie Panzer, Kriegsschiffe oder Zinnsoldaten. Solche Spielzeuge konnten sich nur Kinder aus wohlhabenden Familien leisten. Kinder aus ärmeren Familien griffen auf selbst gebasteltes Kriegsspielzeug wie Helme aus Papier oder Gewehre aus Holz zurück.

Auch im Nationalsozialismus wurde auf die vaterlandstreue Prägung der Kinder besonderen Wert gelegt. Schon die Kleinsten sollten durch Kriegsspielzeuge und Kinderliteratur auf den Krieg vorbereitet werden. Ältere Kinder wurden in Kinder- und Jugendorganisationen beeinflusst. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden diese Kriegsspielzeuge weggeworfen oder in Kartons verbannt. Spielzeuge von britischen oder amerikanischen Truppen im Westen oder patriotisches Spielzeug aus der Sowjetunion für den Osten waren gemäß der politischen Situation jetzt in Mode. dsc 0023bweb

Das hier gezeigte Strategiespiel „Jungvolk auf Fahrt“ von der Firma Hausser gehört der Stiftung des Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland und stammt aus der Zeit des Nationalsozialismus (1935-1945). Der Titel des Spiels „Jungvolk“ bezeichnet die 10 bis 14 Jahre alten Kinder der Hitlerjugend. Die Schachtel sowie der Spielplan zeigen einen Jungen bei verschiedenen Aktivitäten. Das Spiel ist beendet, wenn einer der sechs Parteien das Ziel durch Würfeln erreicht hat.

Zinnsoldaten: Ruhr Museum
„Jungvolk auf Fahrt“: Stiftung Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland