Ein phantastischer Realist aus Oberschlesien. Der Schriftsteller August Scholtis. Zum 50. Todestag.
Ein bebilderter Vortrag von Peter Börner
Mittwoch, 6. März 2019, 19 Uhr, Gerhart-Hauptmann-Haus, Bismarckstr. 90, 40210 Düsseldorf
Donnerstag, 16. Mai 2019, 15 Uhr, Haus Ratibor, Küppersteger Str. 56, 51373 Leverkusen
August Scholtis, geboren 1901 in Bolatitz (Bolatice), stammte aus dem Hultschiner Ländchen, einem Teil Oberschlesiens, der nach dem Ersten Weltkrieg an die Tschechoslowakei fiel. Seine Bedeutung für die deutsche Literatur des 20. Jahrhunderts verdankt er vor allem seinem Debütroman „Ostwind“ (1932). Darin entwickelt der später lange in Berlin lebende Schriftsteller in höchst eigenwilliger, fesselnder Weise ein Kaleidoskop der uns historisch fremd gewordenen und kulturell wohl vielen immer fremd gebliebenen slawisch-deutschen Welt Oberschlesiens. Die Lektüre dieses Romans ist bis heute ein Lese-Abenteuer. Nach dem Zweiten Weltkrieg konnte Scholtis nicht wieder an die Erfolge seines ersten Romans anknüpfen, sein Reisebericht „Reise nach Polen“ (1962) griff der Verständigung mit Polen in der Brandt-Ära voraus. Der Vortrag gibt Einblicke in das erzählerische Gesamtwerk und seine Rezeption, nicht zuletzt in Tschechien und Polen, und er vermittelt – im 50. Todesjahr des Autors – einen Eindruck seiner nicht unumstrittenen Persönlichkeit.
Peter Börner, Studiendirektor i.R., Gymnasiallehrer mit den Fächern Deutsch und Katholische Religion in Köln, Bonn, dort auch Lehrauftrag für Fachdidaktik, und zuletzt in Siegburg, betraut mit dem Schüleraustausch mit Polen und schulinterner Referendar-Ausbildung. Ehrenamtliche Mitarbeit in der Bundesheimatgruppe Bunzlau und der Deutsch-Polnischen Gesellschaft.
Eine gemeinsame Veranstaltung des Kulturreferenten für Oberschlesien und der Stiftung Gerhart-Hauptmann-Haus bzw. der Kreisgruppe Leverkusen der LM Schlesien.