Stammbuchbilder, Oblaten, Vielliebchen, Philippchen, Kleebilder oder Albumbilder sind nur einige Bezeichnungen für die bunten, beinahe kitschigen Glanzbilder.
Zusammen mit Sprüchen wie
„Rosen, Tulpen, Nelken,
alle drei verwelken,
Stahl und Eisen bricht,
aber unsere Freundschaft nicht“
wurden sie ins Poesiealbum von Freunden oder Familienmitgliedern geklebt. Glanzbilder verzierten auch diverse Briefe, eingepackte Süßigkeiten, Schultüten oder aber auch den Weihnachtsbaum, um sie ganz nach eigenem Geschmack zu verschönern.
Anfang des 19. Jahrhunderts begann die Fertigung der ersten Glanzbilder, zunächst noch handgefertigt und schwarz-weiß. Zu einem richtigen Boom kam es zwischen 1865 und 1870, als die Glanzbilder mit chromolithografischen Druckerpressen in großen Stückzahlen produziert und dadurch auch kostengünstig erworben werden konnten. Nach dem Druck wurden sie teilweise ausgestanzt, bekamen eine Prägung oder wurden noch mit Glasstaub versehen – diese Glitzerbilder waren besonders beliebt. Nicht nur in Deutschland wurden diese Bilder hergestellt, sondern u.a. auch in England, Frankreich und den USA. Heutzutage existieren nur zwei Firmen, die Papierwarenfabrik Ernst Freihoff in Coesfeld und die britische Firma Mamelok Press Ltd.
Von Engeln, Märchenfiguren, Tieren über diverse Blumen wie Rosen und Nelken bis hin zu Autos oder Schiffen, die Spannweite der Motive ist riesig. Auch heute sind Glanzbilder, einzeln, in Bögen oder in Poesiealben, bei vielen als Sammel- oder Tauschobjekt beliebt.
Die ausgestellten Glanzbilder stammen aus der Sammlung des Ruhr Museums, Essen