Oberschlesisches Landesmuseum

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Wissenschaftsaustausch auf höchstem Niveau

Wissenschaftsaustausch auf höchstem Niveau auf der internationalen Tagung zur Volksabstimmung im Haus Oberschlesien

Ein mittlerweile ungewöhnliches Bild zeichnete sich am 11. und 12. Juni in der Stiftung Haus Oberschlesien ab. Insgesamt 30 Wissenschaftler aus Polen, Deutschland, Tschechien, Ungarn, Österreich und dem Vereinigten Königreich fanden sich in unserem Hause ein, um sich zum 100. Jubiläum über die Geschehnisse der Volksabstimmung in Oberschlesien 1921 auszutauschen – ein Thema mit europäischer Tragweite.

Ehrengäste waren der Minister für Bundes-, Europaangelegenheiten und Internationales des Patenlandes Nordrhein-Westfalen, Dr. Stefan Holthoff-Pförtner, und der Landesbeauftragte für die Belange der deutschen Heimatvertriebenen, Aussiedler und Spätaussiedler, Heiko Hendriks. Minister Holthoff-Pförtner hob in seinem Grußwort die besondere Beziehung zwischen Nordrhein-Westfalen und Polen und die Ähnlichkeit zwischen den Regionen des Ruhrgebiets und Oberschlesiens hervor: „Die enge Verbundenheit mit Polen gehört zur DNA Nordrhein-Westfalens. Unser Land trägt auf vielfältige Weise zu den guten Beziehungen zu Polen bei. Erinnerungskultur muss ein wichtiger Bestandteil unserer Zusammenarbeit bleiben“. Heiko Hendriks betonte die unterschiedliche Betrachtungsweise von historischen Fakten und erwähnte die Wichtigkeit, andere Perspektiven wahrzunehmen und offen zu diskutieren: „Die Ereignisse von damals mit dem nötigen Abstand zu betrachten, einen möglichst objektiven Blick auf die Ereignisse zu werfen und das Verständnis für die unterschiedlichen Perspektiven zu stärken, ist ein wichtiger Baustein in der Auseinandersetzung mit der gemeinsamen Geschichte.“

Unser Vorstandsvorsitzende Sebastian Wladarz wies in seiner Eröffnungsrede auf die unterschiedliche Erinnerungskultur hin: „Die Volksabstimmung in Oberschlesien liegt nun schon 100 Jahre hinter uns. Eigentlich genug Zeit, um ‚Abstand zu gewinnen‘. Trotzdem bin ich mir dessen bewusst, dass die Erinnerungskultur daran sehr unterschiedlich ist.“ Er wies deshalb auch auf die völkerverbindende Funktion der Stiftung und des Oberschlesischen Landesmuseums hin und betonte, dass der Dialog über ein immer noch wundes Thema in der deutsch-polnischen Geschichte zum Verständnis für den Blick des jeweils anderen führt.

In den eineinhalb Tagen referierten und diskutierten die Anwesenden in acht Panels. Nach zahlreichen Vorträgen, die die unterschiedlichsten Aspekte der Volksabstimmung beleuchteten, fand abschließend eine Podiumsdiskussion statt, die Andrzej Michalczyk, Dozent am Historischen Institut der Ruhr-Universität Bochum, moderierte. Hier wurden weiterführende Themen wie die Option einer Separation und die Bildung einer autonomen Region diskutiert.

Wie die Direktorin des Oberschlesischen Landesmuseums, Andrea Perlt, in ihrem Schlusswort herausstellte, weitete die Konferenz den Blick für das weitere wissenschaftliche Potenzial des Forschungsraums Oberschlesien. Das abschließende Resümee der Direktorin: „Eine Tagung von diesem Rang mit so hochkarätigen Referenten und Partnern zu diesem Thema hat es in Deutschland seit Dekaden nicht gegeben. Wir hatten hier hochkarätige Persönlichkeiten aus der Wissenschaftswelt und aus verschiedenen Ländern zu Gast. Insofern war es ein Wissenschaftsaustausch auf höchstem Niveau“.

Alle Beteiligten waren glücklich und hochzufrieden mit der rundum gelungenen Tagung. Unser Kulturreferent für Oberschlesien Dr. David Skrabania hatte die Konferenz maßgeblich koordiniert und nahm von allen Seiten höchste Anerkennung entgegen. Die Konferenz wurde via YouTube in Deutsch und Polnisch live gestreamt und kann dort auch im Nachhinein noch angesehen werden. Zur Konferenz wird bald auch ein umfangreicher Tagungsband erscheinen.

Tagungsprogramm

YouTube

Partner der Tagung waren die Landeszentrale für politische Bildung Nordrhein-Westfalen und das Gerhart-Hauptmann-Haus auf der deutschen Seite sowie das Institut für Nationales Gedenken Kattowitz, das Museum Gleiwitz und das Zentrum für Historische Forschung (Berlin) der Polnischen Akademie der Wissenschaften auf der polnischen Seite.

Ein herzlicher Dank an ALLE, die zum Gelingen und zum reibungslosen Ablauf der Tagung so tatkräftig beigetragen haben!

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