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Das Kreuz im Schatten der Diktaturen

Katholische Kirche in Oberschlesien zur Zeit des Nationalsozialismus und Kommunismus

Nationalsozialismus und Stalinismus forderten Millionen Opfer, darunter auch Angehörige von Glaubensgemeinschaften. In Oberschlesien wurden katholische Priester, Ordensmänner und -frauen systematisch verfolgt, in Lagern interniert und ermordet.

Die totalitären Ideologien des 20. Jahrhunderts erblickten in der Katholischen Kirche und den gläubigen Katholiken einen ihrer Hauptfeinde. Während der Jahre 1933 bis 1956 wurden Angehörige der Katholischen Kirche in großen Teilen Ostmitteleuropas, zumal und besonders im katholisch geprägten Oberschlesien, zum Ziel systematischer Verfolgung, Internierung und Ermordung. Die Kirche wurde aus dem öffentlichen Leben verbannt und die Gläubigen eingeschüchtert. Begann der antikirchliche Kurs der Nationalsozialisten mit Einschränkungen bei der öffentlichen Religionsausübung, folgten nur kurze Zeit später Gleichschaltung von Laienorganisationen und Medien und schließlich Verhaftungen und Internierungen zahlreicher oberschlesische Priester und Ordensleute in Konzentrationslagern – mit Kriegsausbruch vornehmlich auch in Ost-Oberschlesien. Viele der Opfer fanden den Tod.

Der Einmarsch der Sowjetarmee in Oberschlesien im Januar 1945 erwies sich als wahre Tragödie: in ganz Oberschlesien wurden mehrere Dutzend Priester und Mönche ermordet, die sich schützend vor ihre Glaubensbrüder aus der Bevölkerung stellten. Zu den Opfern zählten aber auch Dutzende Ordensschwestern, die bestialisch vergewaltigt und ermordet wurden. Nach Übernahme der Macht durch polnische kommunistische Behörden und Vertreibungen von Geistlichen deutscher Volkszugehörigkeit wurden die Repressionen gegen die Katholische Kirche und die Gläubigen – nach einer anfänglichen Zeit vermeintlicher Wiederherstellung der Freiheiten – mit der Zeit immer schärfer. Das religiöse Leben wurde spätestens zum Ende der 1940er Jahre stark eingeschränkt, Bischöfe, Geistliche und Ordensschwestern wurden ausgesiedelt oder in Arbeitslagern interniert. Das Ende des Stalinismus 1956 bedeutete zwar das Ende der brutalen Repressionspolitik, nicht aber das Ende der programmatischen Bekämpfung der Katholischen Kirche.

erarbeitet von Dr. David Skrabania, Kulturreferent für Oberschlesien
15 Tafeln auf Deutsch und Polnisch

Nächste Stationen:

April/Mai 2022 in der Martin-Opitz-Bibliothek Herne
10. September 2022 Kulturfestival der deutschen Minderheit in Breslau

Wenn Sie Interesse haben, die Tafelausstellung zu zeigen, melden Sie sich bei uns!

Bildnachweis:
Klosterschwestern in der zerstörten Stadt Neisse, 1950er Jahre. Muzeum Powiatowe w Nysie,

Ansprechpartner

David Skrabania, Oberschlesisches Landesmuseum

Dr. David Skrabania

Kulturreferent für Oberschlesien

Stiftung Haus Oberschlesien
Oberschlesisches Landesmuseum
Bahnhofstraße 62 ∙ D-40883 Ratingen

E-Mail skrabania@oslm.de
Fon +49 (0) 21 02 – 965 434