Im letzten Jahr ist uns die Restaurierung eines großen Konvoluts an Skizzen und Studien des Landschaftsmalers Hans Bimler geglückt. Wir freuen uns sehr über die Förderung durch die Ernst von Siemens Kunststiftung, die diese Restaurierung finanziert und damit überhaupt erst ermöglicht hat.
In unserer Sammlung befinden sich etwa 100 Bleistift- und Federzeichnungen sowie einige Aquarelle von Hans Bimler (1860-1929). Seine große zeichnerische Begabung zeigte sich bereits in seinen Jugendjahren. Auf Bimlers Wirken als Kurator, Sammler und Forscher geht die Gründung des Beuthener Geschichts- und Museumsvereins im Jahr 1910 zurück, aus dem das Oberschlesische Museum in Beuthen hervorging. Seine Landschaftsskizzen und Studien sind spontane und ungemein realistische künstlerische Notizen des ländlichen Oberschlesien zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Sie zeigen Bauernhäuser und Schrotholzkirchen, Wälder und Baumgruppen, Wege, Bäche und Flüsse vor allem aus dem Umkreis von Beuthen, Oppeln und Pleß sowie aus den Beskiden. Bimlers Arbeiten sind dabei von hoher zeichnerischer Qualität und überaus präzise und detailreich.
In den vergangenen Monaten ist der gesamte Bestand der über 100 Jahre alten Blätter restauriert worden. Die konservatorischen Maßnahmen reichten von einer schonenden Reinigung der Oberfläche über die Schließung entstandener Risse bis zur Entfernung von Klebebandresten auf der Rückseite, die in früheren Jahren angebracht worden waren. So konnte das Eindringen des Klebers in das Papier aufgehalten und in vielen Fällen sogar rückgängig gemacht werden. Bei der Übergabe der restaurierten Werke waren begeistert vom Ergebnis. Das Oberschlesische Landesmuseum präsentiert in einer Kabinettausstellung ab März 2022 eine Auswahl der restaurierten Bimler-Zeichnungen nun erstmals wieder der Öffentlichkeit.
Direktorin Andrea Perlt und Dr. Frank Mäuer, wissenschaftlicher Mitarbeiter, bei der Übergabe der restaurierten Arbeiten, zusammen mit der Restauratorin Sabine Güttler.
Hier ein kleiner Eindruck vom Restaurierungserfolg (vorher / nachher):