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Dauerausstellung

Die Dauerausstellung hat die Kultur und Geschichte Oberschlesiens zum Thema, die drei Hauptthemen besonders beleuchten:

  • „Oberschlesien vor der Industrialisierung”,
  • „Oberschlesien und die Industrie”,
  • „Oberschlesien in der Politik des 20. Jahrhunderts.


Im Vorraum der Dauerausstellung angekommen, bietet sich ein Überblick über alle drei Bereiche, die sich wie Bühnen dem Treppenhaus und damit dem Betrachter öffnen. Mit hellen Zwischenwänden, mit Glas, Metall und Textil sind Raumteiler geschaffen, die die Objekte ebenso wie zugeordnete Vitrinen präsentieren. Der Innenarchitekt Bernhard Denkinger aus Wien hat mit seiner Gestaltung die vom Museum vorgegebene inhaltliche Aussage und die Objekte in besonderer Weise zur Geltung gebracht. Zudem wird der gewollte Eindruck von Transparenz, Offenheit und Nüchternheit vermittelt, der Emotionen zugunsten historischer Aufklärung vermeidet.

Der erste Ausstellungsabschnitt handelt von der Kultur und Geschichte Oberschlesiens vor der Industrialisierung. Im Mittelpunkt steht die deutsch-rechtliche Siedlung seit dem 13. Jahrhundert, die Stadt und Land geprägt hat. Sie wurde von den schlesischen Piasten, einer Nebenlinie des polnischen Königshauses, veranlasst. Sie schlossen sich bald dem Königreich Böhmen an, wodurch Oberschlesien seit der Mitte des 14. Jahrhunderts mittelbar zum Glied des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation wurde. Erbe Böhmens wurde das Haus Habsburg. Im 18. Jahrhundert eroberte der preußische König Friedrich II. den größten Teil Schlesiens; nur ein kleiner Teil Oberschlesiens verblieb bei Österreich.

Der zweite Abschnitt gilt der Industriegeschichte Oberschlesiens, besonders dem Bergbau und der Metallgewinnung und -verarbeitung. Hierbei werden Vergleiche mit dem Ruhrgebiet möglich. Vorgestellt werden die Träger der industriellen Entwicklung – zunächst der Adel als eine Besonderheit der oberschlesischen Industrie –, dann der preußische Staat, bürgerliche Unternehmer und zunehmend Aktiengesellschaften. Historische Industrieansichten zeigen, wie Bergbau und Industrie sich entwickelt haben und wie sie wahrgenommen wurden. Die Bedeutung der Eisenbahn als Transportmittel zu den Märkten und als Auftraggeber für die Industrie wird erkennbar. Anschaulich gemacht wird die Landwirtschaft und ihre Verbindung zum Industriegebiet. Es folgen Einblicke in die Arbeitswelt und Hinweise auf soziale Probleme. Zum oberschlesischen Alltag – auch in der Industriegesellschaft – gehörten eine tief empfundene Volksfrömmigkeit ebenso wie die Bereiche Familienleben, Schule, Vereine und Geselligkeit, die in typischen Zeugnissen sichtbar werden. Einen wesentlichen Beitrag zur Entwicklung Oberschlesiens leisteten die Juden.

Im dritten Abschnitt wird dargestellt, wie Oberschlesien im 20. Jahrhundert in das Spannungsfeld der internationalen Politik geriet: als Zankapfel zwischen Deutschland und Polen, als Schauplatz des deutschen Angriffs auf Polen und der Entfesselung des Zweiten Weltkriegs und nationalsozialistischer Verbrechen in Auschwitz in der durch Annexion vergrößerten Provinz. Dies mündete in Flucht, Vertreibung und spätere Aussiedlung vieler seiner Bewohner, verbunden mit dem Problem ihrer Eingliederung im Westen. Einige zu typischen Lebensläufen zusammengestellte Lebensdokumente zeigen, wie die Zeitereignisse in die Schicksale einzelner Menschen eingegriffen haben. Die Ausstellung schließt mit dem hoffnungsvollen Ausblick, dass im Zeichen des zusammenwachsenden Europas in Oberschlesien verbliebene Deutsche und Polen friedlich zusammenleben.

Im Untergeschoss widmet sich eine eigene Abteilung der Bergbaugeschichte in Oberschlesien. Zu sehen sind ein nachgebauter Stollenabschnitt mit Lore und Schienen, Exponate die den Abbau von Rohstoffen, den Arbeitsalltag sowie Bergarbeiterkultur- und brauchtum in Oberschlesien verdeutlichen. Dazu gehören die wichtigsten Rohstoffe selbst, Werkzeuge und anderes Arbeitsgerät, Kleidungsstücke, Uniformen, historische Fotos, Dokumente und Alltagsgegenstände. Erwähnenswert sind auch die besonders schönen Beispiele der für Oberschlesien typischen Kohleschnitzereien. Dem „Schwarzen Gold“ gegenüberstellt wird das „Weiße Gold“. Das sind bedeutende Stücke aus der Fayence- und Porzellansammlung des OSLM. Anschaulich wird die Herstellung der Fayence, die sich durch ihren dunklen Tonscherben vom weißen Porzellan unterscheidet. Zu sehen Objekte aus der Krister Porzellanmanufaktur in Waldenburg, der Porzellanfabrik Königszelt sowie Gebrauchs- und Luxusartikel aus Tillowitzer Porzellan.