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„Ich habe einen Freund im Lenin-Land“

Zur Zeit der Volksrepublik Polen lernten die Schülerinnen und Schüler Russisch als Fremdsprache in der Schule – im Schuljahr 1949/50 lernten bereits 60 % der Schülerinnen und Schüler Russisch, ab 1953 alle. Der Religionsunterricht verschwand allmählich aus dem Lehrplan. Seit 1952 fand eine intensive Säkularisierung statt, 1953 gab es in 60 % der Schulen keinen Religionsunterricht mehr, 1955 in 81 %.
In der Sonderausstellung zeigt das OSLM zwei Aufsätze von Grundschulkindern aus der Zeit der Volksrepublik, in denen diese über ihre Brieffreundschaften mit Kindern aus der Sowjetunion berichten. Diese Aufsätze waren eine Schulaufgabe, die einige Schülerinnen und Schüler mit „Auszeichnung“ erledigt haben. Als „Objekt des Monats“ stellen wir weitere Aufsätze mit Übersetzungen kurzer Passagen vor.

So berichten die Kinder zum Beispiel über ihre Brieffreunde aus Baku und Kuibyschew. Sie bewundern die Schönheit der Städte mit ihren großen Bauten und blühenden Parks und die weiten Landschaften. Sie loben die Errungenschaften der sozialistischen Staaten in Industrie und Wissenschaft und bezeichnen Lenin als großen Bild klRevolutionsführer. Die Aufsätze verdeutlichen die frühe Indoktrination mit der politischen Ideologie der Sowjetunion. Aber in ihnen spiegelt sich auch die Freundschaft zwischen den Kindern wider. Die Brieffreunde wünschen sich sehnlichst, einander besuchen und ihre Heimat zeigen zu können. Einige Kinder trafen sich sogar persönlich im Rahmen von organisierten Jugendtreffen oder in den Ferien. Die Kinder tauschten auch Postkarten, Fotos, Briefmarken und selbstgemalte Bilder aus und schrieben einander über gemeinsame Interessen, ihren Alltag und Hobbies. 

Die Aufsätze sind Leihgaben aus dem Historischen Museum Kattowitz (Muzeum Historii Katowic).